2011 ist da und vielleicht auch schon der erste Kater des Jahres. Gute Besserung allen Betroffenen, die vielleicht eben noch den großen Porzellanbus gelenkt haben! Auch denen aber sei gesagt: sammelt Eure Kräfte, denn es wird in diesem Jahr noch so manchen gebührenden Anlaß zum Feiern und Anstoßen geben. 2011 ist das Jahr großer Jubiläen, und das bedeutendste davon begehen wir noch in diesem Monat: der 125. Jahrestag der Einreichung der Reichspatentnummer 37435 vom 29. Januar 1886.


„Herr Daimler, sie schaffet z’viel!“
Doch es gibt noch viele weitere Jubiläen der Automobilgeschichte in 2011. Hier eine kleine Zusammenstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Vor 60 Jahren:
23. Januar 1951 |
Die gestaltfeste Fahrgastzelle mit weichem Vorbau und weichem Heck wird zur Sicherheitsmaxime. 1951 meldet Daimler-Benz das Patent an für die Knautschzone unter dem schmucklosen Namen „Kraftfahrzeuge, insbesondere zur Beförderung von Personen“. Diese Erfindung von Béla Barényi, geschützt unter der Nr. 854 157, bildet heute noch die Grundlage für die passive Sicherheit im Automobilbau. Rechts eine der ersten Skizzen aus der Feder des Erfinders.

Vor 55 Jahren:
29. März 1956 | Die heute üblichen Sondersignalanlagen aus blauem Blinklicht und Martinshorn werden eingeführt.
1956 |
Im März wird die Baureihe W180 II des sogenannten „Ponton“-Mercedes vorgestellt. Ab Juli beginnt auch die Produktion der im Jahr zuvor bereits vorgestellten Cabriolets A und C. Das Coupé feiert sein Debüt im Oktober. Auf dem Foto rechts ein besonders schönes Exemplar eines MBIG-Mitglieds, das ich im Rahmen der Herbstausfahrt 2009 fotografieren konnte.

1956 | Das Daimler-Benz-Werk Juiz de Fora im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais wird eröffnet
Vor 50 Jahren:
24. Februar 1961 | Eröffnung des Museums im Werk Untertürkheim
Vor 40 Jahren:
Im April 1971
wird der neue Tourensportwagen der Baureihe 107 vorgestellt. Karl Wilfert, seinerzeit Leiter der Karosserie-Konstruktion in Sindelfingen, entwickelt – ziemlich eigenmächtig – ein Coupé auf R 107-Basis, das er eines Tages dem Vorstand als „Rohling“ präsentiert. Zunächst abgelehnt, schafft es Wilfert mit der ihm eigenen Beharrlichkeit, seine Idee vom Sportcoupé durchzusetzen. So folgt dem neuen SL-Roadster schon ein halbes Jahr nach dessen Premiere im Oktober 1971 die Baureihe C 107 (rechts im Bild: 450 SLC 5,0).

Vor 35 Jahren:
1. Januar 1976 | Zu diesem Stichtag wird in Deutschland auf den Vordersitzen das Anlegen des Sicherheitsgurts zur Pflicht. Für Mercedes-Benz keine wirklich aufregende Neuigkeit, denn bereits seit 1973 stattet man alle Pkw-Modelle serienmäßig mit Vordersitz-Gurten aus. Den ersten Gurt hat das Unternehmen schon 1957 angeboten – für den Typ 300 SL Roadster.
27. Januar 1976 |
Mercedes-Benz stellt die Mittelklasse-Baureihe 123 mit den Typen 200 D, 220 D, 240 D, 300 D, 200, 230, 250, 280 und 280 E im südfranzösischen Bandol vor. Sie löst die „Strich acht“-Modelle der Baureihen 114/115 ab, wird eine der erfolgreichsten Mercedes-Benz Baureihen überhaupt und ist heute ein gefragter Youngtimer.

Vor 30 Jahren:
26. Januar bis 1. Februar 1981 | Das gemeinsam mit dem Bremsenhersteller WABCO entwickelte Anti-Blockier-System (ABS) für Nutzfahrzeuge wird in Rovaniemi, Finnland, der internationalen Presse vorgestellt.
September 1981 |
Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main wird das erste offizielle S-Klasse-Coupé, die Baureihe C126, der Weltöffentlichkeit präsentiert. Der SEC ist die noch teurere Coupé-Variante der 126er-S-Klasse, beerbt zugleich den SLC (Baureihe 107) und bildet den Vorgänger aller Luxuscoupés der CL-Klasse-Generationen bis heute. Der zeitlos schöne Sportwagen erlangt nach seiner Pubertät als „Ludenbenz“ und beliebtes Opfer für Tuning-Orgien nun auch zunehmend die nötige Reife für den Klassikerstatus, den er verdient. Im Winter 2011/2012 werden die ersten Exemplare die H-Kennzeichen-Reife erreichen und damit wohl endgültig als erhaltenswertes Kulturgut geadelt.

10. Juni 1981 | In Stuttgart rollt der letzte Mercedes-Benz 600 (Baureihe W 100) vom Band ins Museum.

Vor 20 Jahren:
12. bis 20. Januar 1991 |
Auf der „North American International Auto Show“ in Detroit präsentiert Mercedes-Benz das Experimentalfahrzeug F 100 mit zahlreichen innovativen Konstruktionsmerkmalen, unter anderem Gasentladungslampen, heute ausschließlich als Xenon-Scheinwerfer bekannt!

Und für uns und unsere Leser besonders von Bedeutung dürfte dieses eher traurige Jubiläum in 2011 sein:

April 1991 | Hier übergibt der Vorstandsvorsitzende der Daimler-Benz AG, Prof. Werner Niefer, Anfang April 1991 die letzte Limousine des 126ers – einen 560SEL mit der Seriennummer 605721 – symbolisch an den Leiter des Mercedes-Benz Museums, Max-Gerrit von Pein. Auch 20 Jahre nach seinem Produktionsende bleibt der W/V/C126 bleibt bis heute die am längsten produzierte S-Klasse und das meistgebaute Oberklasse-Automobil der Welt.
Vor 5 Jahren:
20. Mai 2006 | Am Fahrzeug mit der Fahrgestellnummer WDB1260391A488599 wird nach 201.000km zum ersten Mal etwas größeres gewechselt: der Besitzer. In Bingen unterschreibe ich den Kaufvertrag für meinen 560 SEL.
30. Oktober 2006 | Der erste Blogeintrag auf der gerade eröffneten Website fünfkommasechs.de geht online
Und genau heute vor einem Jahr ging das neue fünfkommasechs.de online. Uns von fünfkommasechs.de (Marc „Dreikommanull“ Christiansen, unseren neuen Autoren Gerold „Fünfkommanull“ Saxler und meine Wenigkeit) freut es sehr, daß Ihr immer noch regelmäßig hier vorbeischaut und hoffentlich auch weiterhin so viel Spaß am Thema W126 und allem Drumherum habt wie wir! Vielen Dank für Eure Unterstützung, Euer Interesse und Eure immer zahlreicheren Klicks!