Eifel-Feuer statt Midsommar; oder Neues vom Kundendienst am W126

Ihr kennt das sicher, man muss ellenlange im Voraus planen um sich mit seinen Freunden an einem bestimmten Ort treffen zu können und dennoch wird es immer so sein, das einer von ihnen schlussendlich doch keine Zeit hatte um dabei sein zu können (an dieser Stelle einen Gruß an Willi!).

Vor vielen Wochen kam mir – die nicht ganz uneigennützige – Idee doch mal einen Klima-Service Termin für unsere alten Yachten anzuberaumen. Der letzte Klimaservice an meiner Blechdiva war zwar erst gut zwei Jahre her, doch ich musste vor einiger Zeit leider feststellen, dass die Trocknerflasche seit jeher ohne jegliche Funktion war – ein kleiner Fauxpas den die mich damals unterstützende Werkstatt zu verantworten hat… naja.

Und das war so: im Sommer 2006 (ein Sommer der noch ein richtiger Sommer war), beschloss ich eine Klimaanlage nach Daimler-Benz Standard in meinen 300SE einzubauen. Also ging es an die Teilerecherche und im Frühjahr 2007 an die eigentliche Nachrüstung der „Kälteanlage“ (so der korrekte Daimler-Jargon).

Dummerweise wurde mir von den Fachleuten dieser Werkstatt nicht erzählt, das eine Trocknerflasche/Patrone/Behälter (..how you wanna name it), innerhalb von weniger als ca. 15 Minuten an der Atmosphäre bereits gesättigt und somit unbrauchbar ist. Schwamm drüber – nun komme ich wieder zum Termin in der idyllischen Eifel bei einer uns gegenüber äußerst aufgeschlossenen kleinen Werkstatt.

Dank DHL bekam ich Samstag morgens zwar keinen Karton mit neuen Schuhen, dafür aber mit zwei nagelneuen BEHR/Hella-Trocknerpatronen. Quasi Just in Time ans Band… und musste nur noch schnell zur Mercedes Teile-Theke und die vorbestellten grünen Viton Klima-Dichtringe abholen, dann waren wir alle komplett.

So machten sich also Herr Fünfkommasechs persönlich, sowie Herr Kühn und meine Wenigkeit auf den Weg um unseren S-Klasse Fahrzeugen zu neuer kühlender Potenz zu verhelfen und dabei gleich noch ein paar andere Kleinigkeiten durchzuführen.
Mit anderen Worten: betreutes Schrauben von und mit Freunden!

Einen Bericht über die Durchführung eines Klima-Service am W126 gibt es bei uns bereits seit einiger Zeit für euch im Angebot, deshalb hier nur ein paar ergänzende Worte dazu.

Den neuen Trockner versieht man mit den neuen (oder vorhandenen) Druckschaltern und neuen Dichtringen die man vorher mit ein wenig PAO-Kompressoröl benetzt. So werden diese beim Einbau nicht zerstört und undicht!
Die Trocknerpatrone ist im Kreislauf der Klimaanlage dafür zuständig Schwebeteilchen, Verschmutzungen und vor allem Feuchtigkeit zu binden und so ständig das Kältemittel (eigentlich ein Gas -> R134a) zu filtern. Deshalb sollte man streng genommen die Patrone auch alle 6-8 Jahre erneuern!

Was genau bei einem Klima-Service passiert, hat Herr Kühn sehr schön in seinem kleinen Privat-Blog beschrieben, den Artikel findet Ihr hier: KLICK

An meinem Wagen habe neben der Trocknerpatrone auch den langen Schlauch von eben dieser zum Expansions-Ventil erneuert. Die Leitung lag seit über drei Jahren in meinem Keller und schrie mittlerweile förmlich „Bau mich ein!“. Leichter gesagt als getan… mit tatkräftiger Unterstützung von wechselnden Helfern war es nach geschlagenen drei Stunden endlich vollbracht – wohl die Strafe für die lange Zeit die die Leitung im Regal gelegen hat.
An dieser Stelle ein wichtiger Tip: die dünne Leitung bekommt man am Expansionsventil NUR eingeschraubt, wenn man zuvor die dicke Leitung demontiert hat und diese erst wieder verschraubt wenn die dünnere Leitung bereits zu 3/4 festgedreht wurde. Klingt komisch, erleichtert die Arbeit aber ungemein! Generell ist es keine Position die man gerne beim Schrauben einnimmt… Bauch bzw. rechter Lungenflügel auf der Einstiegsleiste und Knie auf dem harten Boden… nur so kommt man an den Bereich in dem sich das Expansionsventil versteckt hat.

Ich hege die Hoffnung an diese Stelle an meinem Wagen in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr eingreifen zu müssen!

Herr Fünfkommasechs ließ neben einem schnellen Klima-Service (ohne weitere Eingriffe) noch seine nagelneuen Fuchs-Felgen (darüber wird er an gesonderter Stelle noch einmal ausführlich berichten) auf seinen 560SEL montieren. Wobei er die Montage am Fahrzeug selbstverständlich persönlich vornahm – wie es sich als Connaisseur so gehört.
Auch einen anschließenden kleinen Check-Up des Unterbodens gab es am Blauwal – inklusive ordentlich Fluid-Film an vielen Stellen, die ungewöhnlich gut aussahen (für das Alter des Fahrzeugs!).
Also doch erst einmal keine Gefahr des Durchbrechens am Blauwal!
Dennoch wird sich selbiger in den kommenden Wochen einmal einer kleinen Vorderachskur in einem Sanatorium unterziehen müssen -> ein Traggelenk ist malade.


Wer kennt es nicht, die Zeit verging wie im Flug – eben war es noch gegen Ein Uhr Mittags und schon schlug die Stunde volle Sieben! Aber schön war es, erfolgreich, aufschlussreich und mit vielen tollen Benzingesprächen gespickt.

Dank dem all-seeing-Eye von Herrn Fünfkommasechs gibt es auch diese famosen Aufnahmen für euch mit denen dieser kleine Bericht erst zum Leben und voller Blüte gedieh.

Nachahmung besonders Empfehlenswert – unsere Kälteanlagen werden nun auch dem heissesten Sommertag trotzen können, ganz so wie es sich für eine S-Klasse von Mercedes gehört!

Fotos: ©fuenfkommasechs.de

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