Die neue S-Klasse von Mercedes – was kann sie wirklich?

Stellt euch vor es ist das Jahr 1978, die Zeitschriften sind voll von kleinen Artikeln zur neuen S-Klasse – wir versuchen das jetzt mal…

Eigentlich kann man sich das überhaupt nicht so recht vorstellen was Daimler-Benz da vor hat, wie soll das funktionieren? Die S-Klasse (W116) wurde doch erst vor ein paar Jahren zum Besten Automobil der Welt gewählt, die schnellste Serienlimousine der Welt basiert ebenfalls auf ihr (der Sechsneuner Anm.d.Red.) und nun schon ein Nachfolger? Fragen über Fragen, wir versuchen uns an Antworten!

Und doch möchte Daimler-Benz nun eine neue S-Klasse auf den Markt bringen, nur was kann man an einem solch perfekten Auto noch verbessern? Die Testwagen die durch die Bundesrepublik in ihrer Tarn-Maskerade flitzen sprechen für sich, es kommt ein neuer Typ!

Man munkelt der Neue sei größer und leichter zugleich als die aktuellen S-Typen. Zudem soll sein Gesicht im Windkanal geformt worden sein – reif für die Anforderungen der 1980er Jahre. Die Herrschaften bei Daimler-Benz sagen, dass auch in Zukunft große Reiselimousinen vom Schlage einer S-Klasse benötigt werden und ein Markt dafür auch weiterhin bestehen würde.

Sicherlich haben die Erdölverknappungen uns heute schon zu der Annahme veranlasst, dass es im Jahr 2000 womöglich nicht mehr ausreichend Benzin geben könnte. Und doch setzt man wohl ausschließlich auf solche Triebwerke in der neuen S-Klasse. Aber es wird auch an Alternativen geforscht, so könnte es eine Gasturbine im neuen Modell geben und auch ein Diesel sei nicht ausgeschlossen, der Entwicklungsvorstand sprach im Rahmen der IAA 1977 von solchen „Ideen“.

Definitiv bestätigt sind modernste Computer die ein Bremsen auch auf rutschigem Untergrund ermöglichen sollen ohne dabei die Lenk-Stabilität des Wagens zu gefährden. Dieses Anti-Bloc System wird vermutlich auch schon in einigen Wochen in den bekannten S-Klasse Typen angeboten werden – BOSCH sagte sie könnten genug Steuereinheiten produzieren wenn Daimler-Benz damit an den Markt gehen möchte, so erfuhren wir am Rande einer Pressevorstellung hierzu in Untertürkheim.

Doch viel spektakulärer mutet folgende Notiz an: im Pralltopf des Lenkrades soll ein Air-Bag (Luftsack) untergebracht sein, der sich als schützendes Kissen vor den Fahrer wirft und so die Folgen von Unfällen abmildern, ja Verletzungen vermeiden soll. Bestätigt ist jedenfalls dass im Daimler-Benz Fuhrpark bereits manche Direktionswagen mit einem solchen Luftsack ausgestattet wurden, wann die Kunden in den Genuss kommen bleibt allerdings fraglich, auch der hohe Systempreis von vermutlich über 2.000 D-Mark wird dem Accessoire sicherlich keine Zukunft bei Jedermann bescheren.

Zum Schutze des Karosseriekörpers werden bei den neuen Mercedes-Wagen Schürzen aus einem neuartigen Plastikwerkstoff verbaut werden. Damit sollen kleinere Bagatellschäden vermieden werden, aber auch der seit Jahrzehnten bekannte „Look“ wird sich so nicht mehr einstellen – fraglich ob die Mercedes Kundschaft ebenfalls nur die Vorteile erkennen mag, wir jedenfalls hörten nicht nur Positives.

Überhaupt stellt sich die Frage ob Daimler-Benz mit der zunehmenden Elektronik im Automobil auf dem richtigen Wege ist. Zu groß ist die Gefahr dass der Fahrer entmündigt oder abgelenkt wird und das Fahrzeug eines Tages aufgrund eines Fehlers im Byte-System den Dienst quittiert. Wir teilen diese Skepsis ebenfalls. 

Nichts destotrotz hört man hinter den Konzernmauern von elektronischen Einspritzanlagen, Kennfeldern, elektronisch-geregelten Klimaanlagen und sogar die normale Heizanlage soll über einen elektronisch geregelten Wasserhahn verfügen. Nach Vorbild der amerikanischen Wagen werden wohl auch elektrisch verstellbare Fahrer-Sitze Einzug halten.

Hinter vorgehaltener Hand spricht man bei Daimler-Benz sogar von Computern die den Fahrer bei der Reiseplanung unterstützen sollen. So genannte Reise-Rechner oder elektronische Atlanten sind bereits im Versuch und wurden uns auch schon von der Entwicklungs-Mannschaft gezeigt. Doch ob der Kunde dies auch honorieren mag? Die Gefahr der Ablenkung ist neben der Bevormundung definitiv gegeben und ein Problem solcher neuzeitlichen „Errungenschaften“.

Lassen wir uns überraschen! Ende der Geschichte..

Der Hintergrund für diesen aus den Händen gesaugten Artikel liegt auf der Hand, im kommenden Jahr 2013 wird die neue S-Klasse W222 Weltpremiere feiern (vermutlich noch im 2.Q. 2013) und mit einer ganzen Armada an Sicherheits- und Komfortsystemen aufwarten die heute genauso nach Science-Fiction anmuten wie die oben genannten Systeme gegen Ende der 1970er Jahre. Heute wissen wir dass Bordcomputer, ABS und Airbag Standardware in jedem Automobil sind, die Elektronik hat nicht nur das Auto im Griff, nein ein Jeder rennt freiwillig mit Taschencomputern durch die Gegend. Grund genug dass das Automobil hier endlich gleichzieht!

Kommende Woche erfahrt Ihr dann erste Details zur neuen S-Klasse bei uns. Interessant für alle unter uns die sich auch an den neuen Mercedes-Modellen erfreuen, der W126 war auch einmal neu und mindestens genauso bahnbrechend wie die kommende S-Klasse, seid also gespannt!

Fotos: ©fuenfkommasechs.de & Daimler AG & MB-Passion Blog

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