Warnleuchten

Mit der großen Modellpflege im Herbst 1985 führte Daimler-Benz – wie in allen ihren PKW-Baureihen – nun auch in der S-Klasse serienmässig zusätzliche Warnleuchten zur Entlastung des Fahrers ein.

Es handelt sich um zusätzliche gelbe Warnleuchten im Kombiinstrument – gelb steht hierbei für einen Hinweis der zwar wichtig ist, aber den Fahrer nicht beunruhigen muss und mit dem man getrost die Fahrt fortsetzen kann. (Warnleuchten die eine Gefahr darstellen sind rot!).

Durch den Einsatz dieser Zusatzinformationen wurde der Fahrer enorm entlastet – entlastet von Tätigkeiten die eigentlich vor jeder großen Fahrt erledigt werden wollen:

  • die gesamte Fahrzeugaussenbeleuchtung auf Funktion testen,
  • Motorölstand überprüfen,
  • Kühlwasserstand überprüfen und
  • Scheibenwaschwasserstand überprüfen.

Dies war bereits seinerzeit nicht mehr wirklich zeitgemäß für ein Oberklasseauto mit Anspruch!

Natürlich bedeuten diese Arbeitserleichterungen nicht dass der Fahrer dadurch von seiner Sorgsamkeitspflicht befreit ist.

Die Glühlampenausfallkontrolle genannte Einrichtung überwacht sämtliche Beleuchtungseinrichtungen an der Aussenseite des Fahrzeugs – incl. der Kennzeichenbeleuchtung. Fällt eine der überwachten Beleuchtungen aus, so zeigt dies die gelbe Warnlampe dem Fahrer an – dies geschieht nur bei laufendem Motor.

Im Falle der Motorölwarnleuchte hat sich Daimler-Benz große Gedanken gemacht. Zum Einen warnt sie den Fahrer erst wenn wirklich ein Minimalölstand erreicht ist, zum Anderen bedeutet ein Aufleuchten der Kontrolleuchte dass der Fahrer erst beim nächsten Tankstopp nachfüllen muss (empfohlen ist dann 1L Motoröl nachzufüllen). Die Auslöselogik ist im Kombiinstrument integriert – erst wenn der Geber in der Motorölwanne über 60sec Ölmangel signalisiert, zeigt dies die Warnleuchte an – so wird verwirrendes Flackern bei Kurvenfahrt mit wenig Öl vermieden.

Ein Bi-Metallstreifen aktiviert den Ölstandgeber erst ab einer Motoröltemperatur von ca. 60°C.

Die Warnhinweise für das Kühlwasser, sowie das Scheibenwaschwasser funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, nur dass hier sofort ein Mangel dem Fahrer angezeigt wird. Im Falle des Scheibenwaschwassers ist beim Aufleuchten der Warnlampe noch ausreichend Reinigungsflüssigkeit im Behälter um sicher bis zur nächsten Tankstelle zu kommen.

Heute scheint es überflüssig über ein Vorhandensein solcher Warnhinweise die unterstützend auf den Fahrer einwirken – doch selbst 25 Jahren nach Vorstellung der MOPF-Varianten des W126 ist es noch lange nicht in jedem Auto selbstverständlich über defekte Fahrzeugbeleuchtungen oder fehlendes Scheibenwaschwasser informiert zu werden.

Fotos: ©fuenfkommasechs.de & Daimler AG

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